Die Etzelfarm im Heusteigviertel

Mitten in der Stadt

Ein bisschen aus der Puste bin ich schon, als ich an diesem sonnigen Früh­lingsmorgen vor den hohen Mauern der Etzelfarm stehe. Denn von der Nadler­straße aus geht es auf meinem Weg dorthin immer leicht bergan, durchs idyllische Heusteigviertel.

Die Jugendfarm hat ihren Sitz im ehemaligen herrschaftlichen Garten der alten Klett-Villa. Diese war das erste besetzte Haus in Stuttgart und wird in der Zwischenzeit vom Kinderhaus Etzelstraße als Kinder­betreuungs­einrichtung genutzt. Jugendfarm und Kinder­haus teilen sich das hügelige Außen­gelände.

Vor dem sonnengelben Haupthaus der Farm treffe ich mich mit Christine Bender und Martin Schmauder, beide seit langen Jahren hauptamtliche pädagogische Mitarbeiter auf der Farm. Zum Team gehört noch Georg Widmaier, ebenfalls ein Urgestein der Farm. Sie erzählen mir, dass sich das Farmleben in den letzten Jahren grundlegend geändert hat. Waren es früher hauptsächlich die Kinder aus dem Stadtteil, die einfach so, ganz alleine auf der Matte standen und ihre Freizeit auf der Farm verbracht haben, seien es in den letzten Jahren zunehmend die Eltern, die mit ihren Kinder an der Hand die Farm erkunden. Ein bisschen Wehmut spürt man bei dieser Aussage, aber „wir gehen mit der Zeit und sind offen für Veränderungen“, so Schmauder beim Gespräch. Zunehmend wird in den letzten Jahren die Farm auch von Kindergarten- und Schulgruppen aus den Stadtteilen Süd und Mitte genutzt.

Wie es sich für eine Farm gehört, gibt es natürlich auch Tiere: Ziegen, Hasen und Hühner. Eine Katze und Fische gehören ebenfalls zur Tierfamilie.  Der für eine Jugendfarm fast schon obligatorische Hüttenbaubereich, eine offene Feuerstelle und ein von hohen Bäumen bewachsenes hügeliges Gelände lassen einen fast vergessen, dass man sich hier in einem Innenstadtgebiet befindet.
Auf der Farm können Kinder im Alter zwischen fünf und 15 Jahren ihre Freizeit verbringen: mit anderen Kindern spielen, Tiere versorgen, an einer eigenen Hütte bauen, beim Bogenschießen mitmachen, basteln und vieles mehr. Jeden ersten Freitag im Monat ist Backtag:  dann wird  der große Holzbackofen angeheizt und Pizza oder Brot gebacken. In den Sommerferien gibt es auf der Farm das Jufa-Sommercamp und in den kleinen Ferien ist ebenfalls eine feste Ferienbetreuung möglich. Dazu müssen die Kinder allerdings angemeldet werden, während sie ansonsten immer kommen können, wenn sie Lust haben.

Familienabende

Jeden zweiten Freitagabend im Monat heißt die Farm Familien willkommen. Dann kann man hier einen schönen entspannten Abend mit seinen Kindern in innerstädtischer Natur verbringen, gemeinsam grillen oder am Feuer Stockbrot backen.  



Infos:
für Kinder von 5 - 15 Jahren, Eltern mit jüngeren Kindern sind auf der Farm ebenfalls willkommen, die meisten Angebote auf der Farm sind kostenlos. Öffnungszeiten: Di - Fr 14 - 18 Uhr, Sa 10 - 18 Uhr, Schulferien (außer Winterferien) Di - Sa 10 - 18 Uhr.

Besonderheiten/Schwerpunkt: naturnahes Freigelände in der Innenstadt.

von Sabine Rees

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