Ein Mädchzen dreht sich im Kreis mit einem Lächeln im Gesicht, während hinter ihr Wunderkerzen brennen.

Wie Silvester in anderen Ländern gefeiert wird

01.01.2020
Es passiert nicht oft, dass man in irgendetwas Glitzerigem steckt und dabei den Germanen in sich herauslässt. An Silvester aber ist das prinzipiell möglich. Schließlich haben die ehemaligen Stämme aus Nord- und Mitteleuropa den Brauch begründet, am Jahreswechsel ordentlich auf den Putz zu hauen. Wo sie einst riesige Feuerräder durch die Dunkelheit rollten, greifen wir heute zu Böllern und Raketen. Doch Silvesterbräuche aus anderen Ländern zeigen, dass es nicht überall laut und grell sein muss, wenn ein neues Jahr beginnt.

China

In China räumt man zu Silvester das Haus gründlich auf, um Raum für Neues zu schaffen. Eine Stunde vor Mitternacht werden alle Fenster aufgemacht, damit das Glück von draußen hereinströmen kann. Heiratswilligen Frauen soll es übrigens helfen, an Silvester Mandarinen ins Meer zu werfen. Das soll zukünftige Ehemänner anlocken.

Italien

Früher warf man in Italien zu Silvester alte Kleider auf die Straße, heute nimmt man dazu lieber Böller. Bis heute gehalten hat sich aber ein anderer Textilien-Brauch: In der Neujahrsnacht trägt man rote Unterwäsche. Die soll fürs neue Jahr Glück, Erfolg, Liebe, Gesundheit und Leidenschaft bringen.

Schweiz

In einigen Teilen der Schweiz marschieren am frühen Morgen des 13. Januar Silvesterkläuse durch die Dörfer: Mit Schellengeläut ziehen sie von Haus zu Haus und tragen singend gute Neujahrwünsche vor. Gekleidet sind sie in farbige Trachten oder Kostüme aus Reisig, Zwei-
gen, Moos und Flechten.

Russland

In Russland schreiben viele kurz vor Mitternacht ihren Wunsch fürs neue Jahr auf ein Stück Papier, zünden es an und kippen die Asche in ein Glas Champagner. Trinken sie es noch vor Mitternacht aus, stehen die Chancen gut, dass die Wünsche in Erfüllung gehen.

Argentinien

So macht Aufräumen Spaß: Um sich vom alten Jahr zu verabschieden, schreddert man in manchen Gegenden Argentiniens alte Akten und Unterlagen und wirft die Papierschnipsel aus dem Fenster. Den ganzen Tag über rieselt es weiße Fetzen auf die Straßen, die irgend-
wann aussehen wie schneebedeckt.

Spanien

Kurz vor Mitternacht versammeln sich in Spanien tausende Menschen auf großen Plätzen. Schlägt um Mitternacht die Kirchturmuhr 12 mal, stecken sie sich zu jedem Glockenschlag eine Weintraube in den Mund und wünschen sich dabei etwas. Wer sich verschluckt oder mit dem Wünschen nicht nach kommt, hat Pech gehabt: Ihm droht im neuen Jahr Unglück.

Rumänien

Mit kleinen Lämmchen in den Armen laufen in Rumänien Kinder in der Neujahrsnacht durch die Straßen. Es soll Glück bringen, die kleine „Vasilica“ zu streicheln. Wer das möchte, muss dafür aber eine Kleinigkeit bezahlen.

Japan

An Neujahr gibt es in Japan traditionell Mochi zum Essen. Das sind Reiskuchen, die so klebrig sind, dass einige Menschen Schwierigkeiten haben, sie zu schlucken. Seit Jahren gibt die Feuerwehr Warnungen für den Notfall aus: Mochis am besten niemals alleine essen und sie vorher in kleine Stücke zerteilen.

Kolumbien

Trägt man in Kolumbien zum Jahreswechsel gelbe Unterwäsche, sieht es für das neue Jahr schon mal ziemlich gut aus. Läuft man außerdem um Mitternacht mit einem leeren Koffer um den Häuserblock, soll man im neuen Jahr viel in der Welt herumkommen.

Brasilien

Leben die Brasilianer in der Nähe vom Meer, gehen sie am Jahreswechsel zum Strand. Dort setzen sie als Opfergaben für die Meeresgöttin kleine Schiffchen ins Wasser, die mit Alkohol, Kerzen, Süßigkeiten oder Zigaretten beladen sind. Danach springen sie über sieben kleine Wellen und wünschen sich bei jedem Sprung etwas fürs neue Jahr.