
Spaziergänge mit Kindern rund um Stuttgart: Entdeckungen in der Natur
Wenn Kleinen und Großen zuhause die „Decke auf den Kopf fällt“, dann wirkt ein Spaziergang an der frischen Luft wohltuend für Körper und Geist. Das Bärenschlössle und den Killesbergpark kennen die meisten. Wir haben uns nach weiteren, nicht ganz so bekannten, Strecken umgeschaut.
Wer zur Zeit mit Kindern unterwegs ist, sollte auf jeden Fall ein kleines Vesper und etwas zu trinken mitnehmen, da Gaststätten und Kioske geschlossen sind.
Süden
Der erste Tipp führt uns ganz in den Südosten des Stuttgarter Stadtgebiets. Der Park rund um Schloss Hohenheim ist gerade im Frühling wunderschön und bietet mit exotischen Bäumen und den überall angebrachten Pflanzennamen viel Wissenswertes. Man kann auch eine Runde Verstecken spielen und Parkbänke laden zum Verweilen ein. Nicht weit davon entfernt lockt das Körschtal in Stuttgart-Möhringen mit satten Wiesen, dem Bachlauf der Körsch und nach Bärlauch duftendem Wald. Als Ausgangspunkt eignet sich die Untere Körschmühle.
Mit dem Auto ist man vom Stuttgarter Süden in einer Viertelstunde im Siebenmühlental. Hier kann man zum Beispiel die Mäules- und die Eselsmühle ansteuern, wo zumindest der Bioladen gerade geöffnet hat. Etwas weiter südwestlich kann man zwischen Vaihingen und Büsnau vom Max-Planck-Institut aus eine Runde um den Katzenbachsee drehen.
Als zentraler Ausgangspunkt für Ausflüge in der Stadt bietet sich auch der Marienplatz an. Denn von hier aus kann man mit der Zahnradbahn, auch Zacke genannt, in Richtung Degerloch fahren. Dort hat man zwei Möglichkeiten: Entweder man fährt bis zur Endhaltestelle, überquert die Hauptstraße und läuft Richtung Waldfriedhof. Dort kann man dann mit der Seilbahn zum Südheimer Platz fahren. Oder man steigt bereits an der Nägelestraße aus und hält sich links. Dann ist man nach fünf Minuten im Wald und kann zum Teehaus im Weißenburgpark laufen, einem wunderbaren Aussichtspunkt in der Nähe des Bopsers. Hier bietet sich eine Rast an, bevor man sich auf den Rückweg Richtung Haltestelle Bopser macht.
Westen
Ein weiteres Highlight für Kinder ist der Monte Scherbelino, zu dem man vom Birkenkopf aus recht schnell nach oben gelangt. Neben der wunderbaren Aussicht kann man hier über Stock und Stein klettern und auch eine Runde Verstecken spielen. Rund um Botnang zieht sich auf mehr als zehn Kilometer Länge der Kuckucksweg durch den Wald. Hier erfährt man viel Wissenswertes über Flora und Fauna, denn in regelmäßigen Abständen gibt es Informations- und Lehrtafeln am Wegesrand. Als Ausgangspunkt empfiehlt sich der Parkplatz vor dem MTV-Schwimmbad.
Norden
Wenn man in nördlicher Richtung Stuttgart verlässt, ist man im Handumdrehen in Ludwigsburg. Hier lässt man im Moment das Residenzschloss und das Blühende Barock rechts liegen und spaziert stattdessen am Monrepos-See entlang. Nordöstlich kann man in Stuttgart-Hofen die Schleusen am Neckar besuchen oder dem Max-Eyth-See einen Besuch abstatten. Wenn man rechts am Max-Eyth-See bis zum nordöstlichen Zipfel läuft, kann man von hier aus Hofen ansteuern und die Burgruine Hofen besuchen. Ganz in der Nähe lockt im Frühjahr auch das Naturschutzgebiet Fellbacher Scillawald, der seinen Namen dem blühenden Blaustern (scilla bifolia)verdankt. In Stuttgart-Mühlhausen lockt der Sonnenhof mit seinem wunderschönen Gelände und vielen Tieren. Hier hat auch der Hofladen geöffnet und man bekommt leckeren Kuchen to go.
Osten
Der Park der Villa Berg ist im Stuttgarter Osten ein lohnenswertes Ziel, das mit seinem verwunschenen Charakter auch an der einen und anderen Stelle zum Versteckspiel einlädt. Die Bushaltestelle Rohracker ist ein weiterer Ausgangspunkt für stadtnahes Spazieren mit dorfähnlichem Charakter. Hier läuft man vorbei an Schrebergärten in Richtung Wald und kann mit etwas Glück einen Feuersalamander entdecken. Diesen letzten Tipp haben wir dem neuen Entdeckungsführer von Franziska Lô „111 Orte für Kinder in und um Stuttgart, die man gesehen haben muss“ entnommen, der noch viele weitere spannende Orte enthält und sehr empfehlenswert ist.
Wem eher nach einem Stadtbummel gelüstet, dem sei ein Ausflug nach Esslingen empfohlen, das mit seinen vielen kleinen und größeren Kanälen auch „Klein-Venedig“ genannt wird.