
Schwimmen lernen mit Mama und Papa
Viele Kinder lernen heute das Schwimmen erst spät, einige sogar gar nicht. Schwimmkurse sind mancherorts schwer zu finden, viele überfüllt oder mit Wartezeiten. Zwar steht auch in den meisten Schulen Schwimmen auf dem Stundenplan, aber oft nur kurze Zeit. Und seit die Landeshauptstadt die Regularien für private Schwimmkurse geändert hat, ist dieses Angebot massiv zurückgegangen. Alternativ können Eltern ihren Kindern selber das Schwimmen beibringen. Anbei ein paar Tipps, was Mama und Papa zum Schwimmenlernen beitragen können:
Das Element Wasser verspricht viel Spaß und Vergnügen, ist aber auch gefährlich. Laut Deutscher Lebens-Rettungsgesellschaft sind 60 Prozent der Zehnjährigen im Wasser unsicher. Deshalb ist Schwimmenlernen so wichtig, da sind sich Eltern und Pädagogen einig. Die Schule kann das Schwimmenlernen nicht ausreichend abdecken. Das Kultusministerium bestätigt, dass jede vierte Schule in Baden-Württemberg keinen Schwimmunterricht anbieten kann. Und oft findet der Schwimmunterricht in Schulen nur sporadisch statt.
Schwimmkurs oder „Unterricht“ von Mama und Papa?
Eine Alternative sind Schwimmkurse, aber die kosten Geld und das Angebot ist gefragt. Lange Wartelisten schrecken manche Eltern ab. Das Portal Schwimmfit-Stuttgart.de der Stadt Stuttgart soll den Eltern die Suche nach Schwimmkursen erleichtern. „Im letzten Jahr konnten wir so viele Kurse wie nie zuvor anbieten“, erklärt Andi Mündörfer vom Amt für Sport und Bewegung in Stuttgart. „Die Nachfrage ist allerdings explodiert, so gibt es immer noch Wartezeiten.“
In der Zwischenzeit oder alternativ können Eltern ihre Kinder selber ans Schwimmen heranführen. Das bestätigt auch Benjamin Holfelder vom Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften der Uni Stuttgart und empfiehlt als erstes, im „Gleite in meine Arme!“ Schwimmen lernen mit Mama und Papa Bereich Wassergewöhnung aktiv zu werden.

Atmen, Gleiten, Tauchen, Springen und Schweben können Eltern mit ihren Kinder üben. Die Kinder können den Eltern vom Beckenrand oder der Treppe in die Arme springen, sich abstoßen und in Richtung Eltern gleiten oder das Gesicht ins Wasser tauchen und um die Wette blubbern. „Im Vordergrund steht die angstfreie und freudige Auseinandersetzung mit dem Wasser“, erklärt Holfelder.
Erst ausgiebig Plantschen ...

Spielen, Planschen, Herumtollen, auf Tauchstation gehen und Experimentieren macht Kinder mit dem Element Wasser vertraut. Allerdings immer unter Aufsicht, auch wenn Schwimmhilfen wie Flügel, Nudeln oder Gurte im Einsatz sind. Diese sollten immer wieder abgenommen werden, die Wassertiefe jedoch auf jeden Fall der Größe des Kindes angepasst werden. Empfehlenswert ist maximal Brusthöhe.
...dann Schwimmen lernen

Wenn die Kinder ein paar Meter durchs Wasser gleiten und sich hüpfend, laufend und tauchend durchs Wasser bewegen können, dann ist es Zeit für das Erlernen der Schwimmbewegung. Ob Kinder erst Brust-, Kraul-, Rückenschwimmen oder lieber eine Mischung verschiedener Schwimmtechniken lernen sollten, da sind sich die Experten uneins. Die Bewegung des Kraulschwimmens ist am einfachsten, doch da macht oft die Atmung Probleme. Beim Brustschwimmen lässt es sich gut atmen, aber der Beinschlag, die sogenannten „Froschbeine“, sind schwierig. Mit Hilfe von Schwimmbrettern, Schwimmnudeln oder auf den Arm der Eltern liegend können Arm- und Beinschlag zunächst separat geübt werden. Die Schwimmbewegungen der unterschiedlichen Schwimmstile lassen sich auch kombinieren. „Im Sinne der vielfältigen Bewegungserfahrungen sind Kombinationen, zum Beispiel Brustarme mit Kraulbeinen, absolut sinnvoll“, berichtet Holfelder. „Jedoch sollte im weiteren Verlauf, wenn es darum geht „richtig zu schwimmen“, darauf geachtet werden, auch die korrekte Kombination zu üben.“