Eine ausgestreckte Kinderhand hält einen erdigen, rosagrauen Regenwurm.

Regenwanderung rund um Stuttgart: Natur entdecken bei jedem Wetter

01.05.2020

Eine Regenwanderung zeigt uns die Natur aus einem anderen Blick­winkel. Was es dazu braucht? Regen­dichte Kleidung, Gummistiefel und eine große Portion Forscherdrang und Abenteuerlust. Dann kann es schon losgehen in die Wälder, Wiesen und Felder rund um Stuttgart.

Vom grauen Himmel rauscht gleichmäßig der Regen, die Tropfen platschen auf die Blätter der Bäume, benetzen das Gras und sammeln sich in vielen Pfützen auf den Wegen. Solche Regentage verbringen viele lieber im trockenen Zuhause, dabei kann man gerade bei nassem Wetter die Natur von einer ganz besonderen Seite entdecken.

Wasser ist Leben

„Wenn es draußen regnet, jubeln alle Pflanzen, weil es für sie Leben bedeutet. Leider können wir Menschen das nicht hören. Könnten wir es, würden wir uns mitfreuen und Regen ebenso als was Schönes und Lebenspendendes sehen“, fasst Christina Krämer, Waldpädagogin am Haus des Waldes, ihre Empfindungen in Worte. Regen ist wahrlich ein Lebenselixier, das nicht nur von der Natur gebraucht wird, sondern auch von uns Menschen. Schließlich haben wir eine enge Verbindung zum Wasser. Unser Körper besteht zu einem großen Anteil aus Wasser. Dieser liegt je nach Alter in jungen Jahren bei 70 bis 80 Prozent und bei Senioren bei rund 50 Prozent.

„Regen bedeutet auch für uns Leben, denn wir trinken letztlich dieses Wasser (gefiltert und gereinigt) und essen die Pflanzen und Tiere, die sich damit stärken und wachsen.

Regen schadet uns Menschen nicht, im Gegenteil, auch unserer Haut und unseren Haaren tut er sehr gut“, erklärt Christina Krämer.

Ein kleiner Junge wurde mit zusammengekniffenen Augen und verzogenen Mund fotografiert. Er hat die Kapuze seiner Regenjacke über die hellblonden Haare gezogen.

Regen hautnah erleben

Aber wie lockt man denn nun seine Kinder raus in die Natur, wenn es regnet? „Kinder machen sehr gerne alles mit, was ihre Eltern machen. Je verrückter, desto besser“, sagt Christina Krämer. Dabei helfen die Tipps der Waldpädagogin:

  • Plant ein Regenpicknick rund um das Thema Wasser, etwa mit Wassermelone und Wassereis
  • Baut zusammen eine Hütte – ein perfekter Ort für das Regenpicknick
  • Spielt Verstecken im Wald
  • Mit Bechern kann man das herunter rinnende Wasser an Ästen und Blättern auffangen
  • Springt um die Wette in Pfützen
  • Lasst auf großen Pfützen Rinden- oder Papierboote schwimmen
  • Beobachtet Tiere: Regenwürmer und Mäuse zum Beispiel können sich bei lang andauerndem Regen nicht in der Erde aufhalten, weil das eindringende Wasser alle Luft verdrängt. Feuersalamander und Frösche lieben die Feuchtigkeit und sind gerade bei Regen gerne unterwegs
  • Schaut den Pflanzen zu, denn bei manchen kann man sehen, wie sie sich nach langer Trockenzeit langsam mit Wasser „volltrinken“ und wieder aufrichten

Wichtig ist es, sich gut auf den Ausflug bei Regen vorzubereiten. Denn nur mit regendichter Kleidung bleibt der Körper vom Kopf bis zu den Zehen warm und trocken. Und das bereits als Baby, schließlich legen Familien den Grundstein für spätere Gewohnheiten. Das bestätigt auch Christina Krämer: „Sind Kinder es gewohnt, bei Regen nach draußen zu gehen, ist es für sie gar kein Problem. Also sollte man es auch zu keinem machen.“

Ein Grasfrosch mit goldenen Augen sitzt auf der dunkelblauen Regenjacke eines Kindes und schaut in die Kamera.

Tipps:

Haus des Waldes

Die ganzjährigen Veranstaltungen im Haus des Waldes rund um Wald und Natur sind ein tolles Ausflugsziel für Familien – bei Regen und bei Sonnenschein:

Haus des Waldes, Königsträßle 74, Stuttgart-Degeloch, hausdeswaldes.forstbw.de

Die Wassersäule:

hoher Wert = Regendicht

Den Spruch: „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Bekleidung“ kennt sicher jeder. Das heißt: rausgehen kann man bei jedem Wetter, damit man aber den Spaß nicht verliert, sollte man vor (Dauer)-Regen gut geschützt sein.

Um zu bestimmen, ob eine Regenbekleidung den Regen gut oder schlecht abhält, gibt es eine Kenngröße: „Die Wassersäule“.  Beim Kauf einer Regenjacke sollte man diesen Wert im Blick haben, Ein hoher Wert sagt aus, dass die Jacke oder Regenhose gut vor Regen schützt.  Die meisten Hersteller  beginnen mindestens mit einer Wassersäule von 10.000 mm und liegen somit weit über dem, was die Norm als wasserdicht definiert. Die meisten Regenjacken bewegen sich sogar in einem Bereich um die 20.000 mm und manche kratzen gar an den 30.000 mm.

(weitere interessante Infos zum Thema: https://www.bergfreunde.de)