Der Hoffnungsvogel

Allein die ansprechende Atmosphäre im Foyer vor und nach der Aufführung lohnt einen Besuch im Jungen Ensemble Stuttgart (JES). Am 9. November 2024 hatte das Stück „Der Hoffnungsvogel“ für Kinder ab acht Jahren Premiere, das einen Besuch umso lohnenswerter macht.

Die musikalische Erzählung unterhält in vielerlei Hinsicht, regt aber auch zum Nachdenken an und spendet ein Stück Hoffnung in Zeiten, in denen Krisen und Krieg das Weltgeschehen überschatten. Im Glücklichen Land ist der „Hoffnungsvogel“ verschwunden. Liegt es daran, dass die Menschen dort seither viel egozentrischer handeln und Zwietracht an der Tagesordnung ist? Prinz Jabu begibt sich gemeinsam mit der Tochter der Leuchtturmwärterin Alva auf die Suche nach dem Vogel ins Nachbarland, um ein friedvolles Leben wiederherzustellen. Die beiden Kinder müssen einige Gefahren überwinden, denen sie nicht mit Muskelkraft oder Waffen, sondern mit einer stärkenden Melodie begegnen.

Die Romanvorlage von Kirsten Boie wurde von Grete Pagan und Christian Schönfelder mit der Musikerin Hêja Netirk und dem Musiker Carlos Rico, die beide auch auf der Bühne stehen, zu einer musikalischen Erzählung gemacht. Allein das Bühnenbild, das einfach gehalten ist, aber zusammen mit der Lichtinstallation sehr ästhetisch anmutet, bewirkt mit der faszinierenden Musik, die auch spanische und kurdische Passagen enthält, dass man gerne zusieht. Die Schauspieler Maximilian Schaible (Prinz Jabu) und Lola Merz Robinson (Alva) spielen ihre Rollen überzeugend. Vor allem die Gastschauspielerin Carmen Yasemin Ipek, die mehrere Rollen übernimmt und ihre Begabung sehr vielseitig zeigt, bringt jede Menge Humor und Situationskomik ins Stück. Die Aufführung, die rund 80 Minuten dauert, unterhält jedenfalls die ganze Familie.