
Greifvögel hautnah erleben: Der Themenpfad der Falknerei Garuda bei Weil im Schönbuch
Los geht es bei der Falknerei Garuda. Die Sitzreihen auf dem Platz für die Flugvorführungen sind heute leer. Doch auch wenn keine Vorführungen stattfinden, müssen die Tiere geflogen werden. Das macht Falknerin Vanessa Müller, der die rund 20 Vögel der Falknerei gehören. Von ihr stammt auch die Idee für den Themenpfad. Auf ihrem behandschuhten Arm sitzt gerade Calissa. Die Gerfalken Dame wartet auf Futter. Bevor der Falke mit dem grauen Federkleid in die Lüfte steigt, wird er gewogen. „Wenn sie ein bestimmtes Gewicht übersteigt, ist sie quasi zu schwer zum Fliegen“, erklärt die Falknerin. Dann wird ein Fastentag eingelegt.
Calissas Maximalgewicht ist noch nicht erreicht und die Flugakrobatin kann starten. Mit über 300 Stundenkilometern gehören Falken zu den schnellsten Tieren überhaupt. Calissa hat inzwischen gewendet und fliegt auf das Federspiel mit der Futterration zu, das Müller durch die Luft kreisen lässt. Beim Training ihrer Vögel hilft ihr Jasmin Kübler, die ebenfalls Falknerin ist und einen nordamerikanischen Weißkopfseeadler trägt.
Infotafeln und QR-Codes
Jetzt wollen wir aber wissen, was uns auf der rund fünf Kilometer langen Tour an heimischen Vögeln so über den Weg fliegt und folgen den Symbolen mit dem Greifvogel. Auf der ersten Informationstafel gibt es eine kurze Einführung zum Weg: Wissenswertes rund um die Tiere erfährt man über die QR-Codes, die einfach mit dem Handy eingescannt werden können. Aus den Bäumen auf den Streuobstwiesen zwitschert es – eine Elster fliegt von Apfelbaum zu Apfelbaum. Plötzlich sind kurze Pfiffe zu hören. Beim Blick nach oben sind tatsächlich zwei Vögel zu erkennen, die ihre Kreise ziehen. Bei der Identifizierung helfen die Flugsilhouetten auf dem Handy. Ampelsymbole zeigen an, wie stark die betreffende Greifvogelart bedroht ist.

schriebenen Vögel in Natura auf. Durch den Wald geht es zum Baumhaushotel. In luftiger Höhe, zwischen den Ästen des mächtigen Baums, sind die ganz individuell gestalteten Häuschen der Oase Weil gebettet. Von hier gehen wir weiter bis zum Totenbach. Da beginnt der Anstieg durch zahlreiche Schrebergärten und zurück zum Startpunkt der Route. Hier ist das Flugtraining inzwischen ebenfalls beendet und nur eine rotgetigerte Katze schleicht durchs Gelände. (Wer mehr über Greifvögel wissen möchte, kommt zum nächsten Tag der offenen Tür oder feiert seinen Geburtstag in der Falknerei.)
